Arita-chō ist eine kleine Stadt auf der japanischen Insel Kyūshū, in der Präfektur Saga. Etwa 25.000 Einwohner leben in diesem, von hohen Bergen umgebenen Ort. Seine, für Japan und Europa, bedeutungsvolle Geschichte begann vor über 400 Jahren. Während der Feudalzeit (17. bis 19. Jahrhundert) isolierte sich Japan nahezu vollständig von der Außenwelt. Und so entwickelten sich Japans Kultur und Lebensart fast ohne äußere Einflüsse. Einzig eine kleine Ausnahmeregelung, die Dejima-Insel, erlaubte begrenzten Handel mit China und Holland, der über die Hafenstadt Nagasaki abgewickelt wurde.
Die Geschichte Aritas, wo das weltberühmte ´Ko-Imari´-Porzellan hergestellt wurde, begann Ende des 16. Jahrhunderts, als der damalige Herrscher Hideyoshi Toyotomi mit seinen Truppen Korea überfiel. Einige der Kriegsherren nahmen sich Koreanische Töpfer als "Kriegsbeute" mit zurück nach Japan. Unter diesen Töpfern befand sich auch Ri Sampei, der im Tal von Arita den Porzellanrohstoff Kaolin entdeckte. Er begann feines weißes Porzellan herzustellen, zum ersten Mal in Japan. Schon bald ließen sich weitere Töpfer in Arita nieder und stellten weißes Porzellan von einzigartiger japanischer Schönheit her. Dieses unterschied sich nun deutlich vom koreanischen.
Seit Anfang des 17. Jahrhunderts bestellte Holland große Mengen des Arita-Porzellans, des "Arita-yaki", in Nagasaki. Mehr als 250 Jahre lang transportierten die Handelsschiffe der "Holländischen Ostindien-Gesellschaft" Porzellan aus Arita nach Europa. Adlige und Kaufleute in Europa waren regelrecht gierig nach diesem Porzellan, das mit Gold und Silber aufgewogen wurde. Auch August der Starke, König von Sachsen, war ein großer Porzellanliebhaber. So kam es 1710 auf Grund der Entdeckung des Geheimnisses der Porzellanherstellung durch Johann Friedrich Böttcher zur Entstehung Europas erster Porzellan-Manufaktur in Meissen. Einflüsse der japanischen Porzellankunst findet man noch heute bei zahlreichen Formen und Dekoren des Meissener Porzellans.